Musikverein zwischen Klassik und Pop

Ein großartiges Konzert gibt der Musikverein in der katholischen Pfarrkirche St.Urban.

Musikverein zwischen Klassik und PopEine schöne Einstimmung in die kommende Adventszeit erlebten rund 300 begeisterte Besucher beim Jahreskonzert des Musikvereins Kurkapelle Schonach in der Kirche St. Urban.

Obwohl sicher keine weihnachtliche Zusammenstellung, entbehrte das Konzert keineswegs an so manchen Höhepunkten.

Eingestimmt wurden die Besucher durch sehr ambitionierte junge Musiker: Die Jugendkapelle unter der Leitung von Markus Kammerer bewies eindringlich, dass sie der qualifizierte Nachwuchs der "Großen" sein werden.

Offensichtlich ist nicht nur der Mann am Pult sehr ehrgeizig, sondern der junge Dirigent schafft es, seine jungen Talente mitzureißen. Nach dem Auftakt mit dem Auszug aus dem speziellen bayerischen Großen Zapfenstreich, "Bayerisches Militärgebet" von Johann Caspar Aiblinger, konnten sie mit einem Medley aus dem großen Werk des bekannten Musikstars Phil Collins, den "Selections from Tarzan" überzeugen.

Mit dem offiziell letzten Stück "Amazing Grace", eine eigentlich kirchliche Weise, die auch gerne mal mit „Pipes and Drums“ gespielt wird, brachten sie durch elementare Wucht in die Kirche und konnten so eine besondere Stimmung übermitteln. Bei so viel musikalischem Charme durfte eine Zugabe nicht fehlen.

Nach kurzer Umbauphase konnte der neue Dirigent Daniel Offenburger durch eine sehr gelungene, wenn auch durchaus ungewöhnliche Musikauswahl das Publikum vereinnahmen. Mal geradezu klassisch, dann wieder sehr modern, mal einschmeichelnd sanft, dann wieder umtriebig, flott oder gar wuchtig-rockig trieb er seine Musiker zu stets neuen Höchstleistungen, die er auch und vor allem seinen Solisten abforderte.

Nach der triumphalen "Concert Fanfare" des holländischen Tausendsassas Cornelius (Kees) Vlak wechselte das Orchester zum "Brot der Engel", dem Panis Angelicus“ aus dem 13. Jahrhundert. Dieses Stück kommt gelegentlich auch zu Fronleichnam zum Tragen und ist ein eher ruhiges, wenngleich monumentales Werk.

Wiederum weltbekannt ist das Musical "König der Löwen". Sehr gefühlvoll konnten die Musiker das auch als Welthit bekannt gewordene "Can you feel the love tonight" dem Publikum näher bringen. Saxofonist Patrick Tritschler wechselte ans Mikrofon und bewies sich diesmal als Sänger.

Ebenfalls ein Musical ist "Elisabeth". Es handelt vom nicht immer schönen Leben der österreichischen Kult-Kaiserin "Sissy". Beim auch schon berühmt gewordene Titel "Ich gehör nur mir" konnte das große Orchester seine gefühlvolle Seite ausspielen.

Mit einem äußerst beeindruckenden Schlagzeugsolo endete das Stück "Choral an Rock-out" des niederländischen Komponisten Henk van Lijnschooten.

Der weiche Klang des Tenorhorns von Markus Kammerer bestimmte dann das eher ruhige Stück von Kees Vlak – " My secret Lovesong". Eher ruhig begann der Gloria-Gaynor-Hit "Reach out, I’ll be there", das eine romantische Botschaft ebenso beinhaltet wie eine religiös geprägte. Wiederum sehr gefühlvoll war der eigentliche Schlusstitel, der Welthit einer Musikerlegende, Louis Armstrongs wohl bekanntester Hit, "What a wonderful World".

Eingestimmt auf die jeweiligen Titel wurden die Besucher auf ganz besondere Weise: Karin Bender kündete niemals nur das Lied an. Vielmehr hatte sie stets kurze, sehr eindringliche Texte parat, die auf die folgende Musik sehr gut passten.